Sommerhaut beginnt im Winter: So schützt du deine Haut von innen

Sommerhaut beginnt im Winter: So schützt du deine Haut von innen
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Viele greifen im Sommer sofort zur Sonnencreme – dabei beginnt gesunder UV-Schutz viel früher. Wer seine Haut ganzheitlich vorbereitet, kann oxidativen Stress, Sonnenbrand und lichtbedingte Hautalterung gezielt minimieren – ohne aggressive Inhaltsstoffe.

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Warum deine Haut im Frühling besonders sensibel ist

Im Winter ist unsere Haut im "Sparmodus": Kaum Sonnenkontakt, keine Melaninproduktion – und damit kein natürlicher UV-Schutz. Studien zeigen, dass die Melaninbildung mehrere Wochen gezielter Sonnenexposition benötigt, um überhaupt Schutz aufzubauen (Brenner & Hearing, 2008). Wer also im Frühling unvorbereitet in die Sonne geht, setzt seine Haut ohne inneren oder äußeren Schutz der UV-Strahlung aus – mit Folgen:

  • Sonnenbrand (UVB-induzierte DNA-Schäden)

  • UVA-bedingter Kollagenabbau

  • Bildung freier Radikale und oxidativer Stress

  • Beschleunigte Hautalterung (Photoaging)

Dieser Beitrag beleuchtet wissenschaftlich fundiert, warum die Vorbereitung der Haut auf die Sonne entscheidend ist – und wie das ohne chemische Sonnencremes, sondern durch gezielte Ernährung, bewährte Nahrungsergänzungsmittel und intelligente Sonnengewohnheiten möglich ist.

Sonnenbrand: Eine stille Entzündung mit Langzeitfolgen

Sonnenbrand ist keine oberflächliche Rötung – er ist eine entzündliche Reaktion auf DNA-Schäden. UVB-Strahlen dringen tief in die Epidermis ein, lösen Mutationen aus und aktivieren Immunreaktionen (Kobayashi et al., 2020). Schon ein schwerer Sonnenbrand in der Kindheit kann das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter signifikant erhöhen (Whiteman et al., 2001).

Melanin – dein natürlicher UV-Schutz

Melanin absorbiert bis zu 90 % der UVB- und UVA-Strahlen und verhindert damit strukturelle Schäden an Zellkernen (Brenner, 2008).

Der Haken? Es entsteht nur bei regelmäßiger, langsamer Sonnengewöhnung. Wer ohne Vorbereitung in die Sonne geht, riskiert Zellschäden.

Oxidativer Stress: Was Sonnenstrahlen in der Haut anrichten

UV-Strahlen, insbesondere UVA, fördern die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die Lipide, Proteine und DNA zerstören (Schneider & Lim, 2019). Ohne Schutz durch körpereigene oder zugeführte Antioxidantien entstehen:

  •  Lipidperoxidation (Zellmembranschäden)
  •  Kollagenabbau (Falten, Elastizitätsverlust)
  •  Mutationen (erhöhtes Krebsrisiko)

Ein stabiler antioxidativer Status schützt – und lässt sich über Ernährung und Supplementierung gezielt stärken.

Sonnencreme – Schutz oder neue Gefahr?

Viele chemische Sonnencremes enthalten UV-Filter wie Oxybenzon, Octinoxat oder Octocrylen, die laut aktueller Studien (Matta et al., 2020; Krause et al., 2012):

  • hormonell wirksam sein können
  • freie Radikale erzeugen
  • systemisch in Blut, Urin und Muttermilch nachweisbar sind

Zudem blockieren sie die Vitamin-D-Synthese und belasten die Umwelt.

👉 Sonnencreme gezielt einsetzen – und die Haut vorher natürlich stärken.

5 Strategien für natürlichen Hautschutz

1. Langsame Sonnengewöhnung

Tägliche UV-Adaption in kurzen Intervallen:

  • 5–10 Minuten (früh oder spät)

  • 10–15 Minuten (Vormittag)

  • 15–20 Minuten (Spätnachmittag)

So wird die Melaninproduktion angeregt und die Haut langsam widerstandsfähiger.

2. Nahrungsergänzungsmittel mit UV-schützender Wirkung

Zahlreiche Studien bestätigen die UV-protektive Wirkung von bestimmten Mikronährstoffen:

  • Astaxanthin (4–8 mg täglich): Extrem starkes Antioxidans, Reduziert UV-bedingte Rötung und Entzündung (Tominaga et al., 2012), Schutz vor DNA-Schäden und Photoaging

  • Lycopin (10–15 mg täglich): Aus Tomatenextrakt, Reduziert UVB-induzierte Hautrötung (Stahl et al., 2001), Unterstützt antioxidativen Hautstatus
  • Beta-Carotin (25–30 mg täglich): Fördert Melaninbildung, Mindert UV-bedingte Hautreaktionen. Achtung: Langzeiteinnahme in hoher Dosierung kann Hautfärbung verursachen
  • Omega-3-Fettsäuren (2–3 g täglich): Entzündungshemmend, Reduziert lichtbedingte Erytheme (Pilkington et al., 2011)
  • EGCG aus Grüntee-Extrakt (500–800 mg täglich): Schutz vor UV-induzierter Immunsuppression, Senkt Matrix-Metalloproteinase-Aktivität (Kollagenabbau)

3. Ernährung als UV-Boost

Top-Lebensmittel für die Haut:

  •  Tomaten (Lycopin), Süßkartoffeln & Karotten (Beta-Carotin)
  •  Wildlachs & Krillöl (Astaxanthin & Omega-3)
  •  Grüner Tee, Beeren (Polyphenole), dunkle Schokolade (Flavanole)

4. Naturkosmetik mit UV-verstärkender Wirkung

  • Himbeersamenöl: SPF zwischen 25 und 50, Enthält Vitamin E, Alpha-Linolensäure und Carotinoide
  • Karanjaöl: Natürlicher UV-Schutz (SPF ~20), Antibakteriell, antioxidativ
  • Aloe Vera: Unterstützt DNA-Reparatur nach UV-Schäden, entzündungshemmend und hydratisierend

Diese Öle und Extrakte können ergänzend eingesetzt werden – sie ersetzen keine Sonnencreme bei starker Exposition, verringern aber den Bedarf deutlich.

5. Vitamin D & Sonnenzeit

UVB-Strahlen sind notwendig für die endogene Vitamin-D-Synthese. Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor blockieren diese fast vollständig (Norval et al., 2009). Das kann zu:

  • Hormonproblemen
  • Immunschwäche
  • Osteoporose
  • depressiven Verstimmungen führen

Daher: Täglich bewusst kurz ungeschützt in die Sonne gehen.

Fazit: UV-Schutz, der wirkt – von innen & außen

Ein gesunder Umgang mit Sonnenlicht beginnt nicht am Strand, sondern Monate vorher – mit gezielter Ernährung, Mikronährstoffen, langsamer Sonnengewöhnung und dem Verzicht auf aggressive Sonnencremes.

Zusammengefasst - deine Maßnahmen:

  • Astaxanthin, Lycopin, EGCG: Zellschutz & Antioxidantien
  • Sonnengewöhnung (tägliche UV): Melaninbildung & DNA-Reparaturtraining
  • Ernährung mit Carotinoiden: Unterstützung des Hautschutzes von innen
  • Kleidung, Schatten, Pflanzenöle: Natürlicher, nachhaltiger UV-Schutz

So bleibt deine Haut geschützt, strahlend – und gesund.

Quellen (Auszug)

  •  Brenner M, Hearing VJ. (2008). The protective role of melanin against UV damage.
  •  Matta MK et al. (2020). Systemic absorption of sunscreen active ingredients.
  •  Stahl W et al. (2001). Lycopene and beta-carotene protect against UV-induced erythema.
  •  Tominaga K et al. (2012). Effects of astaxanthin on skin photoaging.
  •  Pilkington SM et al. (2011). Omega-3 supplementation reduces UVB-induced inflammation.
  •  Camouse MM et al. (2009). Topical green tea polyphenols prevent UVB-induced skin cancer.
  •  Norval M et al. (2009). The effect of sunscreen on vitamin D production.

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt oder Therapeuten abgestimmt werden

Janina Peter · Kosmetikerin, Mama und Mitgründerin von JAYLIS.

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