Sommer, Sonne, Sonnenschein

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Winterruhe der Haut: Keine Melaninproduktion, kein Schutz
  • Sonnenbrand: Eine stille Entzündung mit Langzeitfolgen
  • Die Rolle von Melanin – der natürliche Schutzschild der Haut
  • UV-induzierter oxidativer Stress: Was in der Zelle passiert
  • Sonnencreme – Schutz oder neue Gefahr?
  • Strategien zur natürlichen Hautvorbereitung
  • Nahrungsergänzungsmittel mit UV-schützender Wirkung
  • Ernährung als Hautschutzprogramm 
  • Natürliche Hautpflege mit UV-verstärkenden Wirkstoffen
  • Natürliche Hautpflege mit UV-verstärkenden Wirkstoffen
  • Vitamin D – Warum Schutz nicht zur Blockade werden darf
  • Fazit: Die Haut intelligent vorbereiten – statt blind schützen

 

Einleitung

Die Sonne ist essenziell für unsere Gesundheit – sie fördert die Vitamin-D-Bildung, stärkt das Immunsystem und hebt die Stimmung. Doch gleichzeitig ist sie eine Quelle intensiver ultravioletter Strahlung (UVR), die unsere Haut bei unvorbereiteter Exposition massiv schädigen kann. Viele Menschen verbringen den Winter überwiegend in Innenräumen. Sobald im Frühjahr und Sommer plötzlich starke Sonnenstrahlung auf ungeschützte Haut trifft, fehlt der Haut die natürliche Anpassung. Die Folge: Sonnenbrand, oxidativer Stress, beschleunigte Hautalterung und sogar ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs.

Dieser Beitrag beleuchtet wissenschaftlich fundiert, warum die Vorbereitung der Haut auf die Sonne entscheidend ist – und wie das ohne chemische Sonnencremes, sondern durch gezielte Ernährung, Ergänzungsmittel und intelligente Sonnengewohnheiten möglich ist.

 

Winterruhe der Haut: Keine Melaninproduktion, kein Schutz

 

Im Winter produziert die Haut kaum Melanin – das Pigment, das als natürlicher UV-Schutz wirkt. Studien zeigen, dass die Melaninbildung mehrere Wochen gezielter Sonnenexposition benötigt, um Schutz aufzubauen (Brenner & Hearing, 2008). Wer also unvorbereitet in die Sommersonne geht, bietet der UV-Strahlung eine völlig ungeschützte Hautfläche.

 

Folgen:

  • Sonnenbrand (UVB-induzierte DNA-Schäden)
  • UVA-induzierte Kollagenzerstörung
  • Oxidativer Stress mit Bildung freier Radikale
  • Zunahme lichtbedingter Hautalterung (Photoaging)

 

Sonnenbrand: Eine stille Entzündung mit Langzeitfolgen

 

Sonnenbrand ist keine oberflächliche Rötung – er ist eine entzündliche Reaktion auf DNA-Schäden. UVB-Strahlen dringen tief in die Epidermis ein, lösen Mutationen aus und aktivieren Immunreaktionen (Kobayashi et al., 2020). Schon ein schwerer Sonnenbrand in der Kindheit kann das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter signifikant erhöhen (Whiteman et al., 2001).

 

Die Rolle von Melanin – der natürliche Schutzschild der Haut

 

Melanin absorbiert bis zu 90 % der UVB- und UVA-Strahlen und verhindert damit strukturelle Schäden an Zellkernen (Brenner, 2008). Doch dieser Schutz entwickelt sich nur bei langsamer, wiederholter UV-Exposition. Wer seine Haut zu Beginn des Sommers unvorbereitet der Sonne aussetzt, lässt ihr keine Zeit, Melanin in ausreichender Menge zu bilden.

 

UV-induzierter oxidativer Stress: Was in der Zelle passiert

 

UV-Strahlen, insbesondere UVA, fördern die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die Lipide, Proteine und DNA zerstören (Schneider & Lim, 2019). Ohne Schutz durch körpereigene oder zugeführte Antioxidantien entstehen:

 • Lipidperoxidation (Zellmembranschäden)

 • Kollagenabbau (Falten, Elastizitätsverlust)

 • Mutationen (erhöhtes Krebsrisiko)

 

Ein stabiler antioxidativer Status ist daher essenziell – er kann durch Ernährung und gezielte Supplementierung stark beeinflusst werden.

 

Sonnencreme – Schutz oder neue Gefahr?

 

Viele chemische Sonnencremes enthalten UV-Filter wie Oxybenzon, Octinoxat oder Octocrylen, die laut aktueller Studien hormonell wirksam sein, ROS erzeugen und sogar systemisch in Blut, Urin und Muttermilch nachweisbar sind (Matta et al., 2020; Krause et al., 2012). Zudem blockieren sie die Vitamin-D-Synthese und belasten die Umwelt.

 

Deshalb lautet die neue Leitlinie:

 

"Sonnencreme nur gezielt verwenden – besser ist es, die Haut so vorzubereiten, dass sie möglichst wenig Schutz von außen braucht."

 

Strategien zur natürlichen Hautvorbereitung

 

Langsame Sonnengewöhnung (UV-Adaption); die Haut kann sich durch tägliche, kurze UV-Exposition anpassen:

 

1

5–10 Minuten

Vor 10 Uhr oder nach 16 Uhr

2

10–15 Minuten

Vormittag

3

15–20 Minuten

Spätnachmittag

 

So wird die Melaninproduktion angeregt und die Haut langsam widerstandsfähiger.

 

Nahrungsergänzungsmittel mit UV-schützender Wirkung

 

Zahlreiche Studien bestätigen die UV-protektive Wirkung von bestimmten Mikronährstoffen:

 

Astaxanthin (4–8 mg täglich)

 • Extrem starkes Antioxidans

 • Reduziert UV-bedingte Rötung und Entzündung (Tominaga et al., 2012)

 • Schutz vor DNA-Schäden und Photoaging

 

Lycopin (10–15 mg täglich)

 • Aus Tomatenextrakt

 • Reduziert UVB-induzierte Hautrötung (Stahl et al., 2001)

 • Unterstützt antioxidativen Hautstatus

 

Beta-Carotin (25–30 mg täglich)

 • Fördert Melaninbildung

 • Mindert UV-bedingte Hautreaktionen

 • Achtung: Langzeiteinnahme in hoher Dosierung kann Hautfärbung verursachen

 

Omega-3-Fettsäuren (2–3 g täglich)

 • Entzündungshemmend

 • Reduziert lichtbedingte Erytheme (Pilkington et al., 2011)

 

EGCG aus Grüntee-Extrakt (500–800 mg täglich)

 • Schutz vor UV-induzierter Immunsuppression

 • Senkt Matrix-Metalloproteinase-Aktivität (Kollagenabbau)

 

Ernährung als Hautschutzprogramm

 

Eine antientzündliche, antioxidantienreiche Ernährung ist die Basis:

 

Top-Lebensmittel:

 • Tomaten (Lycopin)

 • Wildlachs & Krillöl (Astaxanthin & Omega-3)

 • Süßkartoffeln & Karotten (Beta-Carotin)

 • Grüner Tee

 • Beeren (Polyphenole)

 • Dunkle Schokolade (Flavanole)

 

Natürliche Hautpflege mit UV-verstärkenden Wirkstoffen

 

Himbeersamenöl

 • SPF zwischen 25 und 50

 • Enthält Vitamin E, Alpha-Linolensäure und Carotinoide

 

Karanjaöl

 • Natürlicher UV-Schutz (SPF ~20)

 • Antibakteriell, antioxidativ und hautpflegend

 

Aloe Vera

 • Unterstützt DNA-Reparatur nach UV-Schäden

 • Wirkt entzündungshemmend und hydratisierend

 

Diese Öle und Extrakte können ergänzend eingesetzt werden – sie ersetzen keine Sonnencreme bei starker Exposition, verringern aber den Bedarf deutlich.

 

Vitamin D – Warum Schutz nicht zur Blockade werden darf

 

UVB-Strahlen sind notwendig für die endogene Vitamin-D-Synthese. Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor blockieren diese fast vollständig (Norval et al., 2009). Ein chronischer Mangel ist mit einem erhöhten Risiko für:

 • Autoimmunerkrankungen

 • Osteoporose

 • Hormonstörungen

 • Depression

 

Daher: Täglich kurze ungeschützte Sonnenzeit – gerade im Frühling – ist wichtig für die Vitamin-D-Balance.

 

Fazit: Die Haut intelligent vorbereiten – statt blind schützen

 

Ein gesunder Umgang mit Sonnenlicht beginnt nicht am Strand, sondern Monate vorher – mit gezielter Ernährung, Mikronährstoffen, langsamer Sonnengewöhnung und dem Verzicht auf aggressive Sonnencremes.

 

Maßnahme

Wirkung

Astaxanthin, Lycopin, EGCG

Zellschutz & Antioxidantien

Sonnengewöhnung (tägliche UV)

Melaninbildung & DNA-Reparaturtraining

Ernährung mit Carotinoiden

Unterstützung des Hautschutzes von innen

Kleidung, Schatten, Pflanzenöle

Natürlicher, nachhaltiger UV-Schutz

 

 

Quellen (Auszug)

 • Brenner M, Hearing VJ. (2008). The protective role of melanin against UV damage.

 • Matta MK et al. (2020). Systemic absorption of sunscreen active ingredients.

 • Stahl W et al. (2001). Lycopene and beta-carotene protect against UV-induced erythema.

 • Tominaga K et al. (2012). Effects of astaxanthin on skin photoaging.

 • Pilkington SM et al. (2011). Omega-3 supplementation reduces UVB-induced inflammation.

 • Camouse MM et al. (2009). Topical green tea polyphenols prevent UVB-induced skin cancer.

 • Norval M et al. (2009). The effect of sunscreen on vitamin D production.

 

 

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt oder Therapeuten abgestimmt werden

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