Selbstbräuner - Was ist drin?

Selbstbräuner - Was ist drin?

Inhaltsverzeichnis

 

  • Selbstbräuner: Was sie wirklich mit deiner Haut machen
  • Wie funktioniert ein Selbstbräuner?
  • Was ist mit Erythrulose?
  • Formaldehyd – der unsichtbare Begleiter?
  • Naturkosmetik: eine bessere Alternative?
  • Worauf du achten solltest
  • Fazit

 

Selbstbräuner: Was sie wirklich mit deiner Haut machen

 

Die Idee klingt verlockend: eine gebräunte Haut ganz ohne Sonne, Sonnenbrand oder UV-Strahlung – einfach eincremen, abwarten, strahlen. Doch was passiert dabei eigentlich genau auf deiner Haut? Und wie sicher sind die Inhaltsstoffe, die in vielen Selbstbräunern stecken?

 

Wie funktioniert ein Selbstbräuner?

 

Der Bräunungseffekt beruht in den meisten Produkten auf dem Wirkstoff Dihydroxyaceton (DHA). Dabei handelt es sich um ein Zuckerderivat, das mit den Aminosäuren in der Hornschicht deiner Haut reagiert – genauer gesagt: über die sogenannte Maillard-Reaktion. Dabei entstehen bräunlich gefärbte Verbindungen, sogenannte Melanoidine, die deiner Haut den typischen goldbraunen Ton verleihen.

Im Gegensatz zum Sonnenbaden wird dabei aber keine Pigmentbildung in der Tiefe der Haut angeregt – die Farbe entsteht rein oberflächlich und verschwindet mit der natürlichen Hauterneuerung nach einigen Tagen.

Der Effekt tritt meist schon nach 2 bis 4 Stunden ein und hält rund 3 bis 5 Tage. Die Intensität hängt davon ab, wie dick die Hornschicht ist und wie viel DHA enthalten ist.

 

Was ist mit Erythrulose?

 

Einige hochwertige Selbstbräuner enthalten zusätzlich oder ausschließlich Erythrulose – ebenfalls ein Zucker, aber stabiler und sanfter. Chemisch betrachtet ist Erythrulose eine sogenannte Ketotetrose mit der Summenformel C₄H₈O₄. Sie wird biotechnologisch durch Fermentation mit dem Bakterium Gluconobacter hergestellt.

Der Bräunungseffekt durch Erythrulose läuft ähnlich ab wie bei DHA, allerdings langsamer: Die Reaktion beginnt verzögert und zeigt sich meist erst nach 24 bis 48 Stunden. Dafür ist das Ergebnis besonders gleichmäßig, langanhaltend und hautverträglich.

Erythrulose neigt weniger zur Bildung von unerwünschten Nebenprodukten wie Formaldehyd und wird deshalb oft in Naturkosmetik eingesetzt. Nachteil: Sie ist teurer und allein angewendet weniger intensiv – deshalb findet man sie meist in Kombination mit DHA.

 

Formaldehyd – der unsichtbare Begleiter?

 

Ein Thema, das viele überrascht: DHA ist instabil – besonders bei Wärme oder Feuchtigkeit. Unter ungünstigen Bedingungen kann es Formaldehyd freisetzen, ein Stoff, der nicht nur Hautreizungen und Allergien auslösen, sondern bei dauerhafter Einatmung sogar krebserregend wirken kann.

Auch wenn die Mengen in Kosmetik reguliert sind, empfiehlt es sich, Selbstbräuner kühl und trocken zu lagern und nach dem Öffnen rasch zu verbrauchen. Je frischer das Produkt, desto geringer das Risiko.

 

Konservierungsmittel: praktisch, aber problematisch

 

Viele Produkte enthalten Konservierungsstoffe, um das Wachstum von Keimen zu verhindern. Problematisch wird es, wenn diese Stoffe selbst Formaldehyd freisetzen – wie zum Beispiel Diazolidinylharnstoff. Er wird gerne verwendet, weil er die Haltbarkeit verlängert, steht aber in der Kritik, die Formaldehydbelastung zu erhöhen.

Auch Duftstoffe wie Lilial, synthetische Moschusverbindungen oder PEG-Derivate sind in manchen Produkten enthalten – sie können allergieauslösend sein oder die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen. Wer empfindliche Haut hat oder einfach bewusster leben will, sollte hier genau hinschauen.

 

Naturkosmetik: eine bessere Alternative?

 

Einige naturkosmetische Hersteller zeigen, dass es auch anders geht. So kommen manche Selbstbräunungskonzentrate ohne bedenkliche Zusatzstoffe aus – und setzt auf pflanzliche Feuchtigkeitsspender wie Hyaluron, Glycerin und Zuckerrübenextrakt.

Das Ergebnis ist eine sanfte, gleichmäßige Bräune, die sich individuell dosieren lässt und mit der Zeit aufbaut. Zudem riecht es deutlich angenehmer als viele herkömmliche Produkte und verzichtet auf allergene Duftstoffe.

 

Worauf du achten solltest

 

  • Peeling vor der Anwendung: So trägst du den Selbstbräuner auf glatter, ebenmäßiger Haut auf – und vermeidest Flecken. Aber Achtung: Peeling sollte nur alle 4-6 Wochen durchgeführt werden!
  • Handschuhe oder Applikator verwenden, um orange Handflächen zu vermeiden.
  • Hautpflege danach nicht vergessen: Gut hydratisierte Haut schuppt sich weniger schnell, wodurch die Bräune länger hält.
  • UV-Schutz: Selbstbräuner ersetzen keinen Sonnenschutz - wenn du diesen nutzt, dann musst ihn zusätzlich anwenden.

 

Fazit: Schöne Bräune mit Bedacht

 

Selbstbräuner sind eine praktische Möglichkeit, der Haut einen natürlichen Glow zu verleihen – ohne Sonne, ohne Hautschäden. Wer Wert auf gesunde Haut legt, sollte jedoch genau hinschauen: Instabile Stoffe wie DHA können problematisch werden, wenn das Produkt alt oder falsch gelagert ist.

Produkte mit Erythrulose, ohne bedenkliche Konservierungsmittel und ohne Duftstoffe sind meist die bessere Wahl. Achte auf transparente Hersteller und hochwertige Inhaltsstoffe – dann steht der Sommerbräune nichts mehr im Weg. Ganz ohne Sonne. Ganz bewusst.

Janina Peter · Kosmetikerin, Mama und Mitgründerin von JAYLIS.

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