Was wirklich in Sonnencremes steckt – und warum weniger oft mehr ist

Was wirklich in Sonnencremes steckt – und warum weniger oft mehr ist

Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung

  • Wie funktioniert Sonnencreme überhaupt?

  • Chemische UV-Filter – gut erforscht, aber hochproblematisch

  • Umweltbelastung – unsichtbare Folgen für Meere und Korallen

  • Physikalische Filter – bessere Wahl, aber nicht risikofrei

  • Warum weniger oft mehr ist

  • Die bessere Strategie: Natürlicher Schutz statt Dauercreme

  • Fazit: Sonnencreme – mit Bedacht, nicht aus Gewohnheit

Einleitung

 

Sonnencreme ist eines der meistverkauften Hautpflegeprodukte überhaupt – beworben als Lebensretter gegen Sonnenbrand, Hautalterung und Hautkrebs. Doch was viele nicht wissen: Die Mehrheit der handelsüblichen Sonnencremes enthält chemische Filter, die hormonell wirksam sein können, die Umwelt schädigen und sogar freie Radikale unter UV-Strahlung erzeugen.

 

Dieser Artikel zeigt dir, was wirklich in Sonnencreme steckt, welche Wirkmechanismen und Risiken dahinterstehen – und wie du deine Haut natürlich und sicher schützen kannst, ohne dabei auf Vitamin D und gesunde Hautfunktionen zu verzichten.

 

Wie funktioniert Sonnencreme überhaupt?

 

Sonnencremes enthalten entweder:

 • Chemische (organische) UV-Filter, die UV-Strahlung absorbieren und in Wärme umwandeln

 • Physikalische (mineralische) UV-Filter, die UV-Strahlen reflektieren oder streuen

 

Filtertyp

Wirkprinzip

Beispiele

Chemisch

Absorption von UV-Strahlen

Oxybenzon, Octinoxat, Octocrylen

Physikalisch

Reflexion/Streuung von UV

Zinkoxid, Titandioxid

 

Chemische UV-Filter – gut erforscht, aber hochproblematisch

 

Systemische Absorption und hormonelle Wirkung

 

Mehrere Studien zeigen, dass chemische UV-Filter nicht nur auf der Hautoberfläche verbleiben, sondern systemisch aufgenommen werden. Sie sind im Blut, Urin und sogar in der Muttermilch nachweisbar (Matta et al., 2020).

 

Besonders kritisch:

 • Oxybenzon (Benzophenon-3)

→ Östrogene & antiandrogene Wirkung, DNA-schädigend (Krause et al., 2012)

→ Nachweis in 97 % aller untersuchten Blutproben in den USA

 • Octinoxat (Ethylhexyl Methoxycinnamate)

→ Hemmt Schilddrüsenfunktion, beeinflusst Hirnentwicklung (Ghisari et al., 2015)

 • Octocrylen

→ Zerfällt unter UV-Strahlung in Benzophenone, potenziell krebserregend (Downs et al., 2021)

 

 

Nebenwirkungen auf Haut und Körper:

 • Phototoxische Reaktionen: Unter Sonneneinstrahlung erzeugen einige Filter freie Radikale, die Zellmembranen und DNA schädigen.

 • Allergien & Hautreizungen: Besonders bei empfindlicher Haut oder atopischer Veranlagung.

 • Verzögerte Vitamin-D-Synthese: Blockieren UVB-Strahlung → kein Vitamin D trotz Sonneneinstrahlung.

 

Umweltbelastung – unsichtbare Folgen für Meere und Korallen

 

Chemische UV-Filter gelangen über Duschen oder Baden ins Wasser. Dort sind sie für Korallen und Meeresorganismen toxisch. Die Umwelteffekte sind gravierend:

 • Oxybenzon & Octinoxat:

→ Verursachen Korallenbleiche, hemmen Zellteilung, führen zu DNA-Schäden

→ In mehreren Ländern (z. B. Hawaii, Palau) verboten

 • Bioakkumulation in Fischen:

→ Beeinflusst Fortpflanzung und Hormonhaushalt aquatischer Lebewesen

 

Fazit: Viele Sonnencremes wirken wie endokrine Disruptoren – nicht nur beim Menschen, sondern auch in der Umwelt.

 

Physikalische Filter – bessere Wahl, aber nicht risikofrei

 

Zinkoxid und Titandioxid (Non-Nano)

 

Diese Filter reflektieren UV-Strahlen mechanisch. Sie gelten als sicherer, weil sie:

 • nicht systemisch aufgenommen werden (wenn Non-Nano)

 • nicht hormonell wirksam sind

 • photostabil bleiben, d. h. keine ROS bilden

 

Aber Achtung:

 • Nano-Partikel (<100 nm) können unter bestimmten Bedingungen in Haut und Lunge gelangen.

 • Titandioxid als Spray oder Puder ist laut IARC bei Inhalation möglicherweise krebserregend.

 • Unbeschichtetes Titandioxid kann unter UV-Licht freie Radikale erzeugen.

 

Empfehlung:

→ Am besten nur beschichtetes Zinkoxid  verwenden:

 

Warum weniger oft mehr ist

 

1. Vitamin D Synthese erhalten:

 

Sonnencreme blockiert UVB-Strahlung – und damit die Bildung von Vitamin D3 in der Haut. Chronische Unterversorgung wird mit:

 

 • Osteoporose

 • Immunschwäche

 • Depression

 • Krebsrisiko

 

in Verbindung gebracht.

 

2. Natürliche Schutzmechanismen der Haut stärken

 

Die Haut ist kein passives Opfer – sie verfügt über:

 • Melaninbildung als UV-Absorber

 • Antioxidative Schutzsysteme (z. B. Glutathion, SOD)

 • Epidermale Verdickung bei regelmäßiger UV-Exposition

 

Diese Systeme entwickeln sich nur, wenn die Haut Sonnenreizen ausgesetzt wird – in Maßen!

 

Die bessere Strategie: Natürlicher Schutz statt Dauercreme

 

Achte auf gezielten Einsatz von Sonnencreme:

 

Nur bei intensiver UV-Exposition (z. B. Berge, Strand, Segeln)

Mineralische Filter mit Zinkoxid (Non-Nano) verwenden

Alternativen wie Kleidung, Hüte & Schatten bevorzugen

Sonnencreme als Ergänzung – nicht als Standardroutine

 

 

Aufbau innerer UV-Toleranz durch Ernährung & Supplemente

 

Nährstoff

Wirkung

Astaxanthin

Neutralisiert UV-induzierte ROS (Reactive Oxygen Species = freie Radikale), stärkt Zellschutz

Lycopin

Verringert Sonnenbrandreaktionen

Beta-Carotin

Fördert Melaninbildung, reduziert Lichtempfindlichkeit

Omega-3

Entzündungshemmend, stabilisiert Zellmembranen

EGCG (Grüner Tee)

Hemmt Kollagenabbau und DNA-Schäden

 

Fazit: Sonnencreme – mit Bedacht, nicht aus Gewohnheit

 

Sonnencreme kann schützen – aber sie ist kein Freifahrtschein. Zu häufig und unkritisch verwendet, schadet sie dem Körper und der Umwelt. Wer seine Haut systematisch stärkt und bewusster mit Sonnenlicht umgeht, braucht oft deutlich weniger externe Produkte – und bleibt trotzdem geschützt.

 

Welche Maßnahmen kannst du nutzen?

 

Maßnahme

Vorteil

Zinkoxid (Non-Nano)

Sicherer Breitbandschutz, hormonfrei

Kleidung & Schatten

Konstanter, zuverlässiger UV-Schutz

Sonnengewöhnung

Aktiviert Melanin und Reparaturmechanismen

Antioxidantien + Ernährung

Zellschutz von innen

Vermeidung chemischer Filter

Kein Hormonstress, keine Umweltbelastung

 

 

Quellen (Auszug)

 • Matta MK et al. (2020): Systemic absorption of sunscreen ingredients.

 • Downs CA et al. (2021): Benzophenone accumulation from Octocrylene-containing sunscreen.

 • Krause M et al. (2012): Endocrine-disrupting chemicals in sunscreen.

 • Ghisari M et al. (2015): Effects of UV filters on human breast cancer cells.

 • Norval M et al. (2009): Sunscreen use and vitamin D production.

 

Studie (Norval et al., 2009):

Bereits SPF 15 blockiert 95 % der Vitamin-D-Produktion.

 

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