Wie ist unsere Haut aufgebaut?

Wie ist unsere Haut aufgebaut?

Ein Blick unter die Oberfläche

Unsere Haut ist weit mehr als nur eine äußere Hülle; sie ist das größte Organ des menschlichen Körpers und übernimmt zahlreiche lebenswichtige Funktionen. Sie schützt uns, reguliert unsere Temperatur, ist ein Sinnesorgan und spielt eine bedeutende Rolle im Stoffwechsel. Doch wie genau ist die Haut aufgebaut, und wie erfüllen ihre verschiedenen Schichten diese Funktionen? Lassen Sie uns die Struktur der Haut Schicht für Schicht betrachten.

Dreischichtige Struktur der Haut

Die Haut besteht aus drei Hauptschichten – Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subkutis (Unterhaut) –, die zusammenarbeiten, um Schutz, Sensibilität und Regulation zu gewährleisten. Jede dieser Schichten hat ihre eigenen, einzigartigen Merkmale und Aufgaben.

1. Epidermis (Oberhaut)

Die Epidermis ist die äußerste Schicht der Haut und bildet eine Barriere gegen die Umwelt. Sie schützt uns vor chemischen, physikalischen und mikrobiellen Einflüssen und ist unser erster Schutzschild. Diese Schicht ist in mehrere Zellschichten unterteilt:

  • Stratum Corneum (Hornschicht): Die oberste Schicht der Epidermis besteht aus toten, verhornten Zellen, die sich kontinuierlich abschälen und erneuern. Sie ist besonders wichtig für den Schutz vor Umwelteinflüssen und verhindert übermäßigen Wasserverlust.

  • Stratum Granulosum (Körnerschicht): Hier beginnt der Verhornungsprozess. Die Zellen füllen sich mit Keratin, einem Protein, das der Haut ihre Widerstandskraft verleiht.

  • Stratum Spinosum (Stachelzellschicht): In dieser Schicht verbinden sich die Zellen miteinander und bieten dadurch zusätzliche Stabilität.

  • Stratum Basale (Basalschicht): Die unterste Schicht der Epidermis besteht aus sich ständig teilenden Basalzellen, die neue Hautzellen produzieren und nach oben schieben. Hier befinden sich auch Melanozyten, die das Pigment Melanin produzieren und der Haut ihre Farbe verleihen, sowie Langerhans-Zellen, die als Teil des Immunsystems fungieren und gegen schädliche Eindringlinge wie Bakterien und Viren wirken.

Die Epidermis erneuert sich in einem 28-Tage-Zyklus, bei dem sich neue Zellen nach und nach zur Hautoberfläche bewegen, verhornen und schließlich als abgestorbene Hautzellen abfallen.

2. Dermis (Lederhaut)

Unter der Epidermis liegt die Dermis – eine dickere, festere Hautschicht, die aus einem Netzwerk von Kollagen- und Elastinfasern besteht. Diese Fasern verleihen der Haut ihre Festigkeit und Elastizität und helfen ihr, sich nach Verletzungen oder Dehnungen zurückzubilden. Die Dermis hat zwei Hauptschichten:

  • Papillarschicht: Diese obere Schicht der Dermis enthält kleine, fingerförmige Erhebungen, die sich mit der Epidermis verzahnen. Sie ist reich an Blutgefäßen und versorgt die Epidermis mit Nährstoffen.

  • Retikuläre Schicht: Die tiefere Schicht der Dermis enthält dichte, widerstandsfähige Kollagenfasern und Elastin, die der Haut ihre Stärke und Flexibilität verleihen. Hier befinden sich auch Haarfollikel, Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Nervenendigungen und Blutgefäße.

Die Dermis erfüllt viele lebenswichtige Aufgaben, darunter die Regulierung der Körpertemperatur durch die Schweißdrüsen und die Bereitstellung von Nährstoffen für die Epidermis. Die Talgdrüsen produzieren eine ölige Substanz, die die Haut geschmeidig hält und vor dem Austrocknen schützt.

3. Subkutis (Unterhaut)

Die Subkutis ist die tiefste Schicht der Haut und besteht hauptsächlich aus Fettgewebe, das als Isolator und Polster dient. Diese Fettschicht schützt die inneren Organe vor Stößen und Kälte und speichert Energie für den Körper. Zusätzlich fungiert die Subkutis als Verbindungsschicht zwischen der Haut und den darunter liegenden Muskeln und Knochen. In der Subkutis befinden sich außerdem größere Blutgefäße und Nerven, die für die Versorgung der oberen Hautschichten zuständig sind.

Wichtige Funktionen der Haut

Die Haut erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen, die für unser Wohlbefinden entscheidend sind:

  • Schutz: Die Haut schützt uns vor mechanischen Einflüssen, UV-Strahlung und schädlichen Mikroorganismen. Sie ist unsere erste Verteidigungslinie gegen äußere Einflüsse.
  • Regulation der Körpertemperatur: Durch die Schweißdrüsen und die Blutgefäße in der Dermis kann die Haut die Körpertemperatur regulieren. Bei Hitze schwitzen wir, wodurch der Körper abkühlt. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße, um Wärme zu speichern.

  • Sinneswahrnehmung: Die Haut ist ein Sinnesorgan, das auf Berührung, Druck, Schmerz und Temperatur reagiert. Nervenendigungen in der Dermis ermöglichen uns, die Umgebung wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
  • Stoffwechselausscheidung: Über die Schweißdrüsen können Stoffwechselprodukte wie Salz und Abfallstoffe ausgeschieden werden.

            Der 28-Tage-Rhythmus der Haut

            Die Haut durchläuft einen ständigen Erneuerungszyklus. In der Basalschicht der Epidermis entstehen ständig neue Hautzellen, die sich innerhalb von ca. 28 Tagen an die Hautoberfläche bewegen, wo sie verhornen und als abgestorbene Hautzellen abgestoßen werden. Dieser Zyklus verlangsamt sich mit zunehmendem Alter, wodurch die Haut dünner und trockener wird. Eine langsame Zellregeneration ist einer der Gründe, warum reife Haut oft besondere Pflege benötigt.

            Pflege der Haut

            Angesichts der Komplexität und der zahlreichen Aufgaben der Haut ist eine richtige Pflege entscheidend. Eine ideale Hautpflege umfasst:

            • Sanfte Reinigung: Aggressive Reinigungsmittel können die Hautbarriere schädigen und den Feuchtigkeitshaushalt stören. Milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte sind am besten geeignet.

            • Feuchtigkeitspflege: Eine gute Feuchtigkeitscreme hilft, die Hautbarriere zu stärken und den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) zu reduzieren.

            • Sonnenschutz: UV-Strahlung ist einer der Hauptfaktoren für vorzeitige Hautalterung. Ein täglicher Sonnenschutz schützt vor UV-Schäden und Hautkrebs.

            • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt die Haut von innen heraus und fördert ein gesundes, strahlendes Aussehen.

            Fazit

            Die Haut ist ein faszinierendes Organ, das weit mehr als nur eine äußere Hülle ist. Sie schützt uns, reguliert unsere Temperatur, vermittelt Berührungen und ist unentbehrlich für unser Wohlbefinden. Ein tieferes Verständnis für den Aufbau und die Funktion der Haut hilft uns, sie besser zu pflegen und zu schützen. Investiere in eine gute Hautpflege und achte auf die Bedürfnisse deiner Haut – sie wird es dir langfristig danken!

            Janina Peter · Kosmetikerin, Mama und Mitgründerin von JAYLIS.

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